Mit der Fackel kam die Sonne: Nach einem eher regnerischen Tag klarte der Himmel auf, als Regina Klose (JRK-Leiterin) und Sebastian Bunse (Fachbereichsleiter Breitenausbildung und Ehrenamt) vom DRK-Kreisverband Unna am Ehrenamtlichen- und Katastrophenschutzzentrum des DRK-Kreisverbands Bochum e.V. eintrafen. Die Präsidentin des KV Bochum, Dr. Ottilie Scholz, nahm das „Licht der Hoffnung und Menschlichkeit“ im Beisein des Bezirksbürgermeisters Marc Gräf entgegen. In einer Rikscha wurde die Fackel nun ein Stück durch den Bochumer Stadtteil Weitmar gefahren, unter anderem vorbei am „Haus der Genrationen“, der Pflegeeinrichtung des DRK Bochum. Ehren- und Hauptamtliche des Kreisverbands konnten jeweils eine Runde mit den Rikschas drehen, die von den Rikscha-Piloten Anna Wischnewski und Christoph Lux gesteuert wurden.
Dann hieß es erst einmal Kräfte sammeln: Am nächsten Tag muss die Fackel schließlich mit der Rikscha quer durch Bochum zur Zeche Holland gefahren werden, um sie dort dem Kreisverband Wattenscheid zu übergeben.
Für den Kreisverband Bochum war es die erste, aber bestimmt nicht die letzte Teilnahme an dieser beeindruckenden Aktion, die gerade in dieser Zeit noch mal eindringlich auf „Menschlichkeit und Hoffnung“ hinweist. Wir wünschen den weiteren Fackelträgern viel Erfolg auf ihrem Weg nach Solferino!
Was ist eigentlich der Fackellauf nach Solferino?
Seit 1992 erinnern tausende Menschen aus der ganzen Welt alljährlich am 24. Juni bei einem Fackelzug (italienisch = Fiaccolata) des Italienischen Roten Kreuzes von Solferino nach Castiglione delle Stiviere an die Anfänge der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Da nicht alle Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler an der Fiaccolata – insbesondere aufgrund der weiter anhaltenden Corona-Pandemie – teilnehmen können, hat das Deutsche Rote Kreuz den Fackellauf nach Solferino initiiert. Nach der Art eines Staffellaufs soll das „Licht der Hoffnung und Menschlichkeit“ von Rotkreuzgliederung zu Rotkreuzgliederung weitergereicht werden, bis es dann am 24. Juni Solferino in Norditalien erreicht.
Historischer Hintergrund
Am 24. Juni 1859 wird der Schweizer Henry Dunant auf einer Geschäftsreise mit den Konsequenzen der Schlacht von Solferino konfrontiert, einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte. Die Schlacht gilt als Geburtsstunde des Roten Kreuzes: In den Tagen nach der Schlacht wurde die etwa acht Kilometer entfernte Stadt Castiglione delle Stiviere durch die Aktivitäten von Rotkreuzbegründer Dunant zum Mittelpunkt der Hilfeleistungen für die Verwundeten. Um daran zu erinnern, veranstaltete das Italienische Rote Kreuz das erste Mal im Jahr 1992 einen Fackelzug von Solferino nach Castiglione delle Stiviere.